Tierpark Hamm: Von-der-Decken-Tokos sind erste Bewohner in Afrika-Voliere

Ein Pärchen afrikanischer Nashornvögel ist als erste Tierart in die neue Afrika-Voliere im Tierpark Hamm eingezogen. Die Von-der-Decken-Tokos verdanken ihren ungewöhnlichen Namen dem deutschen Afrika-Forscher Baron Karl von der Decken.

Toll zu beobachten, leicht zu unterscheiden

Männliche und weibliche Von-der-Decken-Tokos unterscheiden sich nur durch die Farbe ihrer Schnäbel. Daran kann man beide Vögel im Tierpark Hamm gut erkennen: Das Männchen haben einen rot-gelben Schnabel und das Weibchen einen schwarzen. Beide Tiere weisen einen weißen Rumpf und Hals auf, die Flügel sind schwarz gefiedert und am Hals ist eine rote Färbung zu erkennen.
Besonders spannend ist das Brutverhalten dieser Vogelart. Wie alle Nashornvögel sind auch die Tokos sogenannte Höhlenbrüter. Das bedeutet, dass sich das Weibchen während der Brutzeit in ein Nest aus Lehm "einmauert". Es bleibt nur ein schmaler Schlitz, durch den das Männchen seine Partnerin mit Nahrung versorgt. 

 

Tierpark Hamm jetzt auch elefantastisch

Wer sich im Tierpark bislang auf die Suche nach den sympathischen Wappentieren Hamms macht, wird leider enttäuscht. Lediglich eine der bekannten Elefantenstatuen, die das Stadtbild von Hamm seit Jahren prägen, kann man in der zoologischen Einrichtung entdecken. Sonst fehlt von den stadttypischen Rüsseltieren jede Spur.
„Immer wieder werden wir – mal mehr, mal weniger ernst – gefragt, warum es denn im Tierpark Hamm keine Elefanten gibt. Hamm wäre doch schließlich die Elefantenstadt“, kennt Tierparkleiter Sven Eiber die Situation. „Allerdings sind Elefanten nicht die richtige Tierart für einen Zoo unserer Größe. Der Flächenbedarf und die Kosten für Gebäude und Haltung sind immens.“


Kleine Verwandte des Elefanten ziehen in Afrika-Voliere ein


Ab sofort müssen die Besucher des Tierparks aber nicht mehr auf ihren „Elefantenmoment“ verzichten: Mit dem Kap-Klippschliefer – dem nächsten Verwandten des Elefanten – ist eine ganz besondere neue Tierart in die neu errichtete Afrika-Voliere eingezogen. „Auch wenn die Schliefer vielleicht nicht ganz so imposant sind wie ihre großen grauen Vettern, werden sie als Botschafter ihres Lebensraumes eine besondere Attraktion im Tierpark sein.“ stellt Eiber die interessanten Neuankömmlinge vor. Die zwischenzeitig unter Aufsicht begehbare Gehegeanlage teilen sich die Klippschliefer derzeit mit dem Von-der-Decken-Toko. Dieser markante afrikanische Hornvogel ist unter anderem durch sein Balz- und Brutverhalten für die Besucher interessant zu beobachten. Zwei weitere afrikanische Vogelarten sollen demnächst ebensfalls in die neue Voliere einziehen.


Festakt zur Eröffnung am 24. August


Die in Nachbarschaft zum Mandrill-Haus komplett neu gestaltete Voliere wurde am Samstag, den 24. August mit geladenen Gästen eröffnet. Die angrenzende Freifläche zwischen der Voliere und dem Trampeltiergehege wurde ebenfalls neu hergerichtet. Dort finden die Besucher eine kleine Spielfläche für Kinder und ein Freiluft-Atrium, das – mit Blick auf die Wassertürme – als Kulisse für verschiedene Events und Zooschulveranstaltungen dienen wird.
Die mit einer Bauzeit von knapp einem Jahr errichtete Afrika-Voliere konnte unter anderem mit tatkräftiger finanzieller Hilfe des Fördervereins und einer großzügigen Privatspende umgesetzt werden. Die Kosten für die Anlage und die Platzgestaltung beliefen sich letztendlich auf insgesamt ca. 350.000,- Euro. Fast ein Drittel der Kosten entfielen hierbei auf das robuste Volierennetz, welches speziell für die Haltung von Papageien und anderen Vögeln ausgelegt ist.

Niedlicher Neuzugang im Tierpark Hamm: Graue Steppenlemminge

Die neusten Bewohner im Tierpark Hamm sind ganz klein, haben aber einen besonders großen Niedlichkeits-Faktor: die Grauen Steppenlemminge. Drei Weibchen und ein Männchen sind in das ehemalige Gehege der Wüstenrennmäuse - direkt neben dem Puma - eingezogen. Damit ist der Tierpark aktuell die einzige zoologische Einrichtung in Nordrhein-Westfalen, in der diese Wühlmaus-Art lebt.

Besucher brauchen etwas Geduld

Steppenlemminge sind nicht etwa mit Lemmingen verwandt, sondern mit Mäusen und Hamstern. Sie sind nur 9 bis 12 Zentimeter groß, graben gerne Höhlen und verstecken sich in diesen vor Fressfeinden. Besucher brauchen also etwas Geduld, wenn sie die kleinen Tiere entdecken wollen. Das bestätigt auch Tierpark-Leiter Sven Eiber: "Wer nur vorbeiläuft, hat meistens keinen Erfolg. Also ein bisschen beobachten, auf die Lauer legen, und dann klappt das schon."