Das Gürteltier ist das "Zootier des Jahres" 2025

Gut gepanzert und doch bedroht: Das Gürteltier ist das Zootier des Jahres 2025!

Die Mehrzahl der 23 Gürteltierarten lebt in Mittel- sowie Südamerika - alle sehr unterschiedlich in Größe, Aussehen, Lebensweise und Fortpflanzung. Es gibt die Winzlinge und Riesen unter ihnen. Mehrere Gürteltierarten kämpfen akut um ihren Fortbestand. Und das, obwohl Gürteltiere als einzige Säugetiere einen Panzer aus kleinen miteinander verbundenen Knochenplatten besitzen. Der Panzer ist flexibel, was es einigen Arten ermöglicht, sich bei Gefahr und zum Schutz vor Fressfeinden zusammenzurollen. 

Die Bedrohung ist groß: In Südamerika werden Gürteltiere häufig wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches gejagt. Außerdem gefährdet die Landwirtschaft ihre natürlichen Lebensräume und der Einsatz von Pestiziden zerstört ihre wichtigste Nahrungsgrundlage, die Insekten.

Mit den Spendengeldern, die in diesem Jahr zusammenkommen, werden Schutzprojekte für Riesengürteltiere in Brasilien und für fünf weitere Gürteltierarten in der Llanos Region Kolumbiens unterstützt. Alle Informationen zu den Projekten findet ihr hier: www.zootierdesjahres.de

Tierpark Hamm erlebt Rekordjahr zum 90. Jubiläum

„Ich hätte mir kein schönes Geschenk zum 90. Geburtstag des Tierparks wünschen können“, freut sich Zoo-Direktor Sven Eiber. Gemeinsam mit seinem Team blickt er auf das erfolgreichste Jahr seit der Eröffnung des Tierparks Hamm im Jahr 1934 zurück. Insgesamt 350.067 Besucher konnte die zoologische Einrichtung 2024 begrüßen – das sind noch einmal fast 50.000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2022. Somit gehört der Tierpark ohne Frage weiterhin zu den beliebtesten Freizeiteinrichtungen in Hamm. Mit diesem anhaltenden Aufwärtstrend zeigt sich auch der Aufsichtsrat des Tierparks mehr als zufrieden: „Der Tierpark in Hamm hat nicht nur eine lange Tradition, sondern hat sich in seinem 90-jährigen Bestehen auch zu einem Publikumsmagneten entwickelt, der weit über die Grenzen Hamms hinaus Besucher anzieht. Unsere großen Neuerungen, wie die Fabeltier-Erlebniswelt, die Inselwelten und die neu eröffnete Afrika-Voliere haben die Attraktivität und den Reiz für die Besucher offensichtlich sehr erhöht“, resümiert die Aufsichtsratsvorsitzende Marion Kötters-Wenner.


Feierlichkeiten und eigenes Stickeralbum zum Geburtstag

Anlässlich des 90-jährigen Jubiläums gab es im Tierpark mehrere Festakte. Bereits einen Tag vor dem Geburtstag begrüßte der Park geladene Gäste aus Hamm sowie Vertreter aus der deutschen Zoolandschaft. Das eigentliche Jubiläum fiel dann passenderweise auf einen Sonntag und der Tierpark öffnete am 30. Juni 2024 seine Tore für alle Zoofreunde, die mitfeiern wollten. Es gab ein buntes Rahmenprogramm für die ganze Familie, das Maskottchen Kattarina begrüßte die Besucher und zur Feier des Tages kostete der Eintritt an diesem 90. Geburtstag nur 90 Cent. Ein weiteres Geschenk machte sich der Tierpark selbst in Form eines eigenen Stickeralbums. 186 Sticker rund um die tierischen Bewohner und spannendes Tierpark-Wissen können seitdem gesammelt und getauscht werden. Ein tolles Gemeinschaftsprojekt mit dem grafik-werk aus Hamm und den Stickerfreunden aus Nordhorn, das mit Begeisterung von den Besuchern und Freunden des Tierparks angenommen wurde.


Großprojekt Afrika-Voliere eröffnet

Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete der Tierpark am 24. August mit einem kleinen Festakt die neu gestaltete Afrika-Voliere in direkter Nachbarschaft zum Mandrill-Haus. Hier können die Besucher nicht nur die harmonische Wohngemeinschaft der Von-der-Decken-Tokos, Schmiedekiebitze und Kap-Klippschliefer beobachten, sondern finden auch einen kleinen Spielbereich und einen Snack-Wagen. Highlight ist das Freiluft-Atrium, das – mit sensationellem Blick auf die Hammer Wassertürme – als Kulisse für verschiedene Events und Zooschulveranstaltungen genutzt werden kann. Die mit einer Bauzeit von knapp einem Jahr errichtete Afrika-Voliere konnte unter anderem mit tatkräftiger finanzieller Hilfe des Fördervereins und einer großzügigen Privatspende umgesetzt werden. Die Kosten für die Anlage und die Platzgestaltung beliefen sich letztendlich auf insgesamt ca. 350.000 €. Fast ein Drittel der Kosten entfielen hierbei auf das robuste Volierennetz, welches speziell für die Haltung von Papageien und anderen Vögeln ausgelegt ist. Für dieses Netz hatte der Tierpark seinerzeit eine eigene Spendenaktion ins Leben gerufen: Als „Netz-Pate“ konnten Besucher das Projekt schon mit kleinen Beträgen zweckgebunden unterstützen – und dies mit vollem Erfolg. Alles in allem eine großartige Unterstützung für dieses attraktive Projekt im Jubiläumsjahr.


Tierpark Hamm veranstaltet ersten Artenschutztag

Ebenfalls als Erfolg konnte der Tierpark im vergangenen Jahr seinen ersten Artenschutztag verbuchen. Am 25. August stellten mehrere Artenschutz-Organisationen ihre Arbeit vor. An verschiedenen Stationen konnten sich die Besucher über die teils weltweiten Projekte informieren und viel Wissenswertes über bedrohte Tierarten erfahren. Ergänzend gab es einige Kurzvorträge zu Artenschutz-Themen, z. B. vom Verein Plumploris e. V., dem NABU Stadtverband Hamm e. V. und dem Verein Rettet den Drill e. V.


40.000 € Spende für Artenschutz-Projekte

Artenschutz gehört grundsätzlich zu den wichtigsten Aufgaben einer zoologischen Einrichtung. Entsprechend fördert der Tierpark Hamm den Schutz bedrohter Arten bereits auf unterschiedlichen Wegen. Neben eigenen Zuchtprogrammen sammelt der Park auch das ganze Jahr über Spendengelder, um ausgewählte, namhafte Artenschutzprojekte finanziell zu unterstützen. Im vergangenen Jahr ist so die stolze Summe von 40.000 € zusammengekommen, die Zoo-Direktor Sven Eiber im Rahmen einer Artenschutztagung in der Wilhelma Stuttgart an die jeweiligen Projektverantwortlichen übergab. „Wir haben uns bewusst Projekte ausgesucht, die zielführend handeln und nachweisbare Erfolge mit ihrer Arbeit erzielen“, betont Eiber. Die Spendengelder kamen zum Großteil durch den erst im März eingeführten Artenschutzeuro zusammen. Diesen können die Tierpark-Besucher freiwillig bei jedem Kassiervorgang zusätzlich spenden. Darüber hinaus kommen die Einnahmen aus dem Artenschutzkarussell am großen Abenteuerspielplatz und ein Teil der Erlöse aus den Tasting-Veranstaltungen dem Artenschutz zugute. Entsprechend dankbar ist der Tierpark seinen Besuchern und den Kooperationspartnern, ohne die diese Spenden nicht möglich gewesen wären.


Bewegte Vergangenheit – aussichtsreiche Zukunft

Am 30. Juni 1934 öffneten sich die Tore des Tierparks zum ersten Mal. Nach einer völligen Zerstörung im 2. Weltkrieg und der Wiedereröffnung 1951 folgten auch teilweise schwierige Zeiten. Eine bewegte Vergangenheit, der der Tierpark in Hamm nun eine aussichtsreiche Zukunft entgegensetzen möchte. In den letzten Jahren wurden bereits zahlreiche moderne, artgerechte Gehege gebaut, der große Spielplatz wurde eingeweiht und neue, spannende Tierarten sind eingezogen. Auch im neuen Jahr 2025 soll es positiv weitergehen. Neben etablierten Veranstaltungen, wie dem Gintasting, der Weinprobe oder dem Biertasting, wird auch ein neues Bauprojekt starten: Auf der großen Wiese neben der Fabeltier-Erlebniswelt wird eine große neue Gastronomie samt Indoor-Spielbereich entstehen. In der Erweiterung dieses Gebäude soll zudem eine komplett neue Anlage für die Gibbons gebaut werden. Es bleibt also auch nach dem Rekordjahr spannend, was im Tierpark in den nächsten 90 Jahren noch alles passieren wird.

Neue Bewohner im Tierpark Hamm: Niedliche Löffelhunde

Wer in den letzten Wochen den Erdmännchen im Tierpark Hamm einen Besuch abgestattet hat, hat sich möglicherweise über den zusätzlichen Zaun und die verdeckten Fensterscheiben am Gehege gewundert. Grund für diese Maßnahmen ist der Einzug von zwei Löffelhunden. Das Pärchen lebt nun schon länger im Park, befindet sich aber noch in der langsamen Eingewöhnung an die neue Umgebung. Mittlerweile sind die scheuen Tiere allerdings auch schon stundenweise auf der Außenanlage zu beobachten. 

Kleine Tiere, große Ohren

Löffelhunde kommen vorrangig in der südafrikanischen Savannen- und Graslandschaft vor. Sie sind als Vertreter der hundeartigen Raubtiere mit den Füchsen und Marderhunden verwandt und mit knapp 5 Kilogramm eine eher kleine Tierart. Umso größer sind im Verhältnis ihre bis zu 13 Zentimeter langen Ohren, denen Löffelhunde ihren Namen verdanken. Damit können sie ihre Beutetiere, wie beispielsweise Insekten und kleinere Wirbeltiere hören und zielsicher aufspüren. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet sind sie zwar relativ häufig, werden aber immer wieder Opfer von Tollwut-Epidemien. Ebenso wirkt sich der stetig fortschreitende Lebensraumverlust negativ auf die Bestandszahlen aus. 

Tierpark Hamm betritt Neuland 

Besonders spannend für Verantwortliche und Tiere gleichermaßen ist die geplante Wohngemeinschaft der Löffelhunde mit den Erdmännchen. „Eine vergleichbare Vergesellschaftung hat es bislang in noch keiner zoologischen Einrichtung gegeben. Nach Rücksprache mit erfahrenen Haltern von Löffelhunden scheinen die Chancen eines friedlichen Zusammenlebens der beiden Tierarten allerdings gut zu stehen.“ erklärt Zoo-Direktor Sven Eiber. „Das Zusammenbringen der unterschiedlichen Arten auf der weitläufigen Anlage ermöglicht für die Tiere spannende Interaktionen und trägt zur natürlichen Beschäftigung bei. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Vergesellschaftung mit unseren individuellen Tieren gelingt. Das höchste Gut ist das Wohlergehen der Tiere, weshalb wir die Eingewöhnung eng begleiten und für unsere Neuzugänge noch eine alternative Unterkunft bereithalten.“