Kleine "Elefanten" im Tierpark Hamm

In die Afrika-Voliere im Tierpark Hamm sind neue Bewohner eingezogen: Kap-Klippschliefer. Diese Pflanzenfresser leben im südlichen Afrika in Kolonien aus bis zu 80 Tieren. Dabei besteht die Kolonie aus mehreren Familienverbänden. In diesen leben mehrere Weibchen, geführt von einem männlichen Tier. So auch in Hamm: Hier besteht die Gruppe aus drei Weibchen und einem Männchen. Alle vier Kap-Klippschliefer spielen derzeit noch am liebsten Verstecken mit den Besuchern. Man braucht also ein etwas Geduld, um sie zu entdecken. 

Ein bisschen Elefanten-Feeling

Schliefer sind mit Elefanten und Seekühen verwandt. Sie alle hatten vor 80 Millionen Jahren einen gemeinsamen Vorfahren. Mit den Kap-Klippschliefern sind also "kleine Elefanten" in den Tierpark eingezogen. Das wird vor allem viele Hammer freuen, weil der Elefant das Wappentier der Stadt ist. Zoodirektor Sven Eiber ist sich sicher: „Auch wenn die Schliefer vielleicht nicht ganz so imposant sind wie ihre großen grauen Vettern, werden sie als Botschafter ihres Lebensraumes eine besondere Attraktion im Tierpark sein.“ 

Tierpark Hamm veranstaltet ersten Artenschutztag

Artenschutz gehört zur wichtigsten Aufgabe einer zoologischen Einrichtung und ist dementsprechend auch dem Tierpark Hamm ein wichtiges Anliegen. Deshalb hat der Park am Sonntag, den 25. August, seinen ersten Artenschutztag veranstaltet. Mehrere Organisationen haben ihre Arbeit vorgestellt und die Besucher konnten sich an verschiedenen Stationen über die teils weltweiten Projekte informieren und viel Wissenswertes über bedrohte Tierarten erfahren. Am späten Nachmittag gab es noch einige interessante Kurzvorträge.

 

Viele Artenschutzorganisationen vor Ort

Zum Artenschutztag begrüßte der Tierpark mehrere regional bis international tätige Organisationen:
Dazu gehörte beispielsweise der Verein Rettet den Drill e. V., der sich für den Erhalt des stark bedrohten Drills in seinem natürlichen Lebensraum einsetzt. Im Tierpark Hamm lebt sein nächster Verwandter: Der ebenfalls gefährdete Mandrill.
Zu Gast war ebenfalls die Zoologische Gesellschaft für Arten und Populationsschutz e. V. (ZGAP), die wenig bekannte, stark gefährdete Tierarten unterstützt. Beispielweise den Himmelblauen Zwergtaggecko in Tansania, der auch zum „Zootier des Jahres 2024“ ernannt wurde.
Der Verein Plumploris e. V. informierte an seinem Stand darüber, welchen Gefährdungen diese seltene Primatenart in Südostasien in ihrem natürlichen Lebensumfeld ausgesetzt sind und wie diese besser geschützt werden können.
Auch der NABU Stadtverband Hamm e. V. setzt sich auf vielfältige Weise für den regionalen Natur- und Artenschutz ein. Dazu gehört z. B. der Bau von Nistkästen für spezielle Arten, wie den Steinkauz oder die Schleiereule. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Schutz der heimischen Fledermäuse.
Darüber hinaus war das Umweltamt der Stadt Hamm mit einem Infostand vor Ort und klärte über seine vielfältigen Aufgaben hinsichtlich Klimaschutz und Umweltrecht auf.

 

Tierpark Hamm engagiert im Artenschutz

Artenschutz wird im Tierpark auf unterschiedlichen Wegen gefördert. Beispielsweise durch den Anschluss an das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für den Mandrill und die Fossa.
Zudem werden durch den in diesem Jahr eingeführten freiwilligen Artenschutzeuro sowie bei verschiedenen Veranstaltungen Spendengelder gesammelt, um Artenschutzprojekte zu unterstützen. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir seit letztem Jahr mit den von uns zweckgebunden eingenommenen Geldern nachhaltige Artenschutzprojekte fördern können. Wir haben uns für diese Unterstützung bewusst Projekte ausgesucht, die zielführend handeln und nachweisbare Erfolge mit ihrer Arbeit erzielen.“ zieht Tierpark-Direktor Sven Eiber eine erste Bilanz. „Natürlich sind wir hier auf die Mithilfe unserer Besucher angewiesen, aber es hat sich bereits in der kurzen Zeit gezeigt, dass der zusätzliche Euro für den Artenschutz gut angenommen wird und viele Tierparkfreunde diesen auch gerne zahlen“.
Der Tierpark ist Mitglied im Rettet den Drill e. V., der ZGAP, unterstützt die Stiftung Artenschutz und die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH). Ebenso fördert er bereits seit längerem die Aktion „Zootier des Jahres“ – eine Gemeinschaftsaktion der Deutschen Zooverbände.

 

Tierpark Hamm: Von-der-Decken-Tokos sind erste Bewohner in Afrika-Voliere

Ein Pärchen afrikanischer Nashornvögel ist als erste Tierart in die neue Afrika-Voliere im Tierpark Hamm eingezogen. Die Von-der-Decken-Tokos verdanken ihren ungewöhnlichen Namen dem deutschen Afrika-Forscher Baron Karl von der Decken.

Toll zu beobachten, leicht zu unterscheiden

Männliche und weibliche Von-der-Decken-Tokos unterscheiden sich nur durch die Farbe ihrer Schnäbel. Daran kann man beide Vögel im Tierpark Hamm gut erkennen: Das Männchen haben einen rot-gelben Schnabel und das Weibchen einen schwarzen. Beide Tiere weisen einen weißen Rumpf und Hals auf, die Flügel sind schwarz gefiedert und am Hals ist eine rote Färbung zu erkennen.
Besonders spannend ist das Brutverhalten dieser Vogelart. Wie alle Nashornvögel sind auch die Tokos sogenannte Höhlenbrüter. Das bedeutet, dass sich das Weibchen während der Brutzeit in ein Nest aus Lehm "einmauert". Es bleibt nur ein schmaler Schlitz, durch den das Männchen seine Partnerin mit Nahrung versorgt.